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Legasthenie und Dyskalkulie

Denkfuchs
"Es ist nichts im Intellekt, was nicht vorher in den Sinnen war."

Maria Montessori

Eine Legasthenie (Schreiben / Lesen) oder Dyskalkulie (Rechnen) kann angeboren sein. Beide Bereiche können gemeinsam auftreten, müssen aber nicht.

Ein legasthenes / dyskalkules Kind hat trotz recht guter Intelligenz:

  • Eine andere Lernfähigkeit und Informationsverarbeitung als andere MitschülerInnen.

  • Eine zeitweise Unaufmerksamkeit beim Schreiben und Lesen und ein verlangsamtes Erlernen des Schreibens und Lesens.

  • Es kann mit den schulüblichen Methoden das Schreiben und Lesen nur erschwert erlernen.

  • Es neigt zu schnellerem Denken als Handeln.

  • Es hat wenig Aufmerksamkeit und Konzentration in der Arbeit mit Buchstaben, Symbolen oder Zahlen.

  • Es zeigt sich keine Verbesserung durch Üben.

  • Eine differente Sinneswahrnehmung im Bereich Optik-Akustik-Raumwahrnehmung – im Zusammenhang mit Buchstaben- oder Zahlensymbolen sind ebenso Anzeichen einer Legasthenie / Leseschwäche (LRS) oder Dyskalkulie / Rechenschwäche (RS).

Was passiert bei Legasthenie und Dyskalkulie?

Durch die zeitweise fehlende Aufmerksamkeit treten sogenannte Wahrnehmungsfehler (von Laien genannte Rechtschreib- oder Schlampigkeitsfehler) auf. Das Kind nimmt zum Zeitpunkt, wann es den Fehler macht, nicht wahr, obwohl es meistens weiß, wie das Wort richtig geschrieben wird.

 

Beobachtet man, dass das Kind beim Schreiben, Lesen / Rechnen mit den Gedanken abschweift und nur schwer zur Arbeit wieder zurückfindet oder in diesem Zustand Fehler macht, die es sonst nicht macht, kann man davon ausgehen, dass es sich um ein legasthenes / dyskalkules Kind handelt.

Mehr als 15% der Weltbevölkerung haben diese besonderen Sinneswahrnehmungen und brauchen eine besondere Lernförderung, um mit der schulüblichen Methode zurechtzukommen.

Viele Legastheniker / Dyskalkuliker sind oft frustriert, unsicher oder haben ein verletztes Selbstwertgefühl. Doch es ist wichtig zu wissen, dass differente Sinneswahrnehmungen bei legasthenen / dyskalkulen Menschen keine Anzeichen für eine verminderte Intelligenz sind, weil sich die differenten Sinneswahrnehmungen bei legasthenen / dyskalkulen Menschen nur bei Schreib-, Lese- / Rechenleistungen negativ auswirken.

 

Legasthene / dyskalkule Menschen sind weder lernschwach, lerngestört, noch hyperaktiv.

Anzeichen Legasthenie und Dyskalkulie

Folgende ANZEICHEN IM VORSCHULALTER
können auf eine Legasthenie und / oder Dyskalkulie hinweisen:

  • Probleme mit Legasthenie in der Familiengeschichte

  • Das Erlernen des klaren Sprechens erfolgt später als erwartet.

  • Das Kind denkt schneller als es handelt.

  • Verwendung von falschen Bezeichnungen, z.B. Lampenschirm für Laternenpfahl

  • Lispeln

  • Unfähigkeit, die Bezeichnung für bekannte Objekte zu behalten, z.B. Farben

  • Durcheinanderbringen von richtungsweisenden Wörtern, z.B. hinauf/hinunter, (dr)innen / (dr)außen

  • Übertriebenes Stolpern, Anstoßen und Fallen über kleine Gegenstände

  • Erhöhte Kreativität – oftmals sehr gutes Zeichnen – guter Sinn für Farben

  • Hat gute und schlechte Tage ohne ersichtlichen Grund

  • Gute Auffassungsgabe für konstruktives und technisches Spielzeug, z.B. Puzzles, Lego-Bausteine, Fernbedienung, Computer-Tastatur

  • Genießt es, wenn ihm vorgelesen wird; zeigt aber selbst kein Interesse am Erlernen von Buchstaben und Wörtern

  • Probleme beim Erlernen von Kinderliedern

  • Probleme beim Reimen von Wörtern, z.B. Haus, Maus, Laus

  • Probleme beim Herausfinden eines nicht passenden Wortes, z.B. Haus, Maus, Katze, Laus

  • Probleme mit Abläufen (Reihungen), z.B. farbige Perlen aneinanderreihen

  • Das Kind scheint ungewöhnlich intelligent zu sein.

Folgende ANZEICHEN IM VOLKSSCHULALTER können auf eine Legasthenie hinweisen:

SchülerInnen unter oder mit 9 Jahren

  • Große Schwierigkeiten beim Lernen des Lesens und Schreibens

  • Häufiges Vertauschen von ähnlich aussehenden Buchstaben (b/d, a/o, n/r, …)

  • Probleme beim Unterscheiden von links und rechts

  • Schwierigkeiten beim Behalten des Alphabets

  • Schwierigkeiten im Erinnern von Reihenfolgen, wie z.B. der Tage der Woche, der Monate des Jahres und der Jahreszeiten

  • Fortlaufende Schwierigkeiten beim Binden von Schuhbändern, Ballfangen, Seilspringen etc.

  • Großer Zeitaufwand bei Schreibarbeiten bzw. Hausübungen

  • Probleme beim genauen Abschreiben von der Tafel oder aus dem Schulbuch

  • Unaufmerksamkeit

  • Frustration, die zu Verhaltensproblemen führen kann

  • Keine Verbesserung durch Üben


SchülerInnen von 9 bis 12 Jahren

  • Fortlaufende Fehler beim Lesen, ein Fehlen des Leseverständnisses

  • Sonderbare Aussprache, Buchstaben werden z.B. ausgelassen oder in der falschen Reihenfolge ausgesprochen

  • Für Schreibarbeiten wird eine überdurchschnittlich lange Zeit benötigt

  • Desorganisation zu Hause und in der Schule

  • Probleme beim genauen Abschreiben von der Tafel oder aus dem Lehrbuch

  • Probleme beim Nieder- bzw. Aufschreiben von mündlichen Anweisungen

  • Wachsender Mangel an Selbstvertrauen und wachsende Frustration


SchülerInnen mit 12 Jahren und Teenager

  • Neigung, falsch (ungenau) oder unzusammenhängend zu lesen

  • Inkonsequentes Buchstabieren

  • Probleme beim Planen (Entwerfen) und Schreiben von Aufsätzen

  • Neigung, mündliche Anweisungen und Telefonnummern durcheinanderzubringen

  • Ernsthafte Probleme mit fremden Sprachen

  • Geringes Selbstvertrauen

ABC

Folgende ANZEICHEN IM VOLKSSCHULALTER können auf eine Dyskalkulie hinweisen:

SchülerInnen unter oder mit 9 Jahren

  • Die Verbindung zwischen Zahlenbegriff und Menge fehlt

  • Zahlenreihen können nicht korrekt weitergeführt werden

  • Schwierigkeiten beim Erlernen des Einmaleins

  • Schwierigkeiten beim Überschreiten des Zehner- und/oder Hunderterschrittes

  • Verwechslung von ähnlich klingenden Zahlen (19/90)

  • Verwechslung von ähnlich aussehenden Zahlen (6/5)

  • Seitenverkehrtes Schreiben oder Lesen von Zahlen (6/9)

  • (Rückwärts)Zählen gelingt nicht oder nur unter Verwendung der Finger

  • Großer Zeitaufwand bei Rechenoperationen

  • Kein Abschätzungsvermögen


SchülerInnen von 9 bis 12 Jahren

  • Fortlaufende Fehler beim Lesen von Textaufgaben, ein Fehlen des Leseverständnisses

  • Sonderbare Aussprache, Buchstaben werden z.B. ausgelassen oder in der falschen Reihenfolge ausgesprochen

  • Für Arbeiten wird eine überdurchschnittlich lange Zeit benötigt.

  • Desorganisation zu Hause und in der Schule

  • Probleme beim genauen Abschreiben von der Tafel oder aus dem Lehrbuch

  • Probleme beim Nieder- bzw. Aufschreiben von mündlichen Anweisungen

  • Wachsender Mangel an Selbstvertrauen und wachsende Frustration


SchülerInnen mit 12 Jahren und Teenager

  • Neigung, falsch (ungenau) oder unzusammenhängend zu lesen

  • Neigung, mündliche Anweisungen und Telefonnummern durcheinanderzubringen

  • Geringes Selbstvertrauen

 

Dyskalkulie

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Kontaktieren Sie mich gerne:

Kontakt

Kristina Reiter-Rosner, BA

Dipl. Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin und Dipl. Lerndidaktikerin – Institut Erster Österreichischer Dachverband Legasthenie 

Lindenweg 5         2474 Gattendorf

+43 699 106 032 02

Vielen Dank!

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